Taunusmusikanten@School

Taunusmusikanten@School

Nein, es war kein Scherz! Am 1. April veranstalteten die Freunde und Förderer der Theodor-Fliedner-Schule gemeinsam mit den Wiesbadener Taunusmusikanten das Benefizkonzert „Taunusmusikanten@School“. Bereits zum Einlass um 19 Uhr füllte sich das Info-Zentrum der Theodor-Fliedner-Schule in Bierstadt schnell, so dass noch weitere Stühle geholt werden mussten, um allen Zuschauern einen Platz anbieten zu können. Pünktlich um 19.30 Uhr nahmen dann die Musiker ihre Plätze auf und auch vor der Bühne ein, da der Platz auf der Bühne für das 35 Musiker umfassende Orchester nicht ausreichte. Bereits beim Einlauf der Musiker war der Applaus groß – die Stimmung im Publikum und natürlich auch unter den Mitwirkenden war schon vor dem ersten Ton sehr gut und hatte im Laufe des Abends nur eine Richtung: weiter nach oben!

Mit einem Schlagzeug-Solo und einem lauten „HALLO“ der Musiker wurden dann die Zuschauer begrüßt.
Mit dem daran anschließenden Eröffnungsstück „Abba Revival“, ein Medley der bekannten Popgruppe aus Schweden, wurde direkt der Nerv des Publikums getroffen. Der Applaus und die begeisterten Pfiffe waren teilweise lauter als das Orchester. Der erste Teil des Konzerts zeigte die überdurchschnittlich große Bandbreite des Repertoires der Wiesbadener Taunusmusikanten, die unter bewährter Leitung von Karsten Schindler spielen, auf. Neben Swing- und Dixie-Nummern wie „Chattanooga-Choo-Choo“ und „Dixieland for Band“ waren auch ein Potpourri des bekannten deutschen Orchesterleiters und Komponisten Bert Kämpfert, Filmmusik aus „Findet Nemo“ oder „A-Team“ und sinfonische Blasmusik sowie weitere Stücke aus Pop und Rock zu hören.

Kurz vor Ende des ersten Teils begrüßte die Rektorin der Theodor-Fliedner-Schule, Karin Petersen, die Zuschauer und vor allem die Gäste aus den Partnerstädten Terrasson (Frankreich) und Theux (Belgien), die unter anderem das Benefizkonzert zum Anlass nahmen, Bierstadt und die Theodor-Fliedner-Schule erneut zu besuchen. Karin Petersen bedankte sich abschließend bei den Wiesbadener Taunusmusikanten, die das Konzert an diesem Abend ohne Gage spielten und somit dem Förderverein der Schule die Gelegenheit gaben, für wichtige Projekte zu sammeln. Vor der Pause war dann noch einmal das Publikum gefragt. Bei dem Beatles-Klassiker „Hey Jude“ sangen nicht nur die Musiker den Refrain, sondern auch alle Zuschauer, was zu großer Erheiterung sorgte und alle Beteiligten gut gelaunt in eine halbstündige Pause entließ.

Der zweite Teil des Abends begann dynamisch: ein Medley der Rhythm-and-Blues-Band „Blues Brothers“ vertrieb jede Müdigkeit, die eventuell durch das ein oder andere Gläschen Sekt oder Teller Gulaschsuppe entstanden war, im Ansatz. Danach wurde es wieder etwas ruhiger. Bekannte Filmmelodien aus „Braveheart“ oder „Wir waren Helden“ zogen das Publikum in ihren Bann und bereicherten die Stimmung des Abends um weitere Facetten. Aber auch klassische Stücke wie der „Ungarische Tanz Nr. 5“ von Brahms oder ein Blasorchester-Arrangement von Dvoraks Sinfonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ durften nicht fehlen. Der krönende Abschluss des Programms bildete schließlich die Ur-Aufführung von „Moment for Morricone“, bestehend aus Melodien der Filme „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“. Dieses Stück wurde, ebenso wie der „Midnight Dancer“ extra für dieses Konzert an einem Probenwochenende einstudiert. Großer Applaus, Pfiffe und „Zugabe“-Rufe belohnten die Musiker für die geleistete Mühe, ließen das Konzert allerdings noch nicht zu einem Ende kommen. Als „Radetzky-Marsch“ angekündigt konnten die Wiesbadener Taunusmusikanten noch einen weiteren Höhepunkt mit dem „Marsch-Kofetti“ setzen. Mit diesem Stück, in dem insgesamt knapp 30 Märsche verarbeitet wurden, haben die Musiker die Gelegenheit, den Dirigenten ein bisschen auf die Schippe zu nehmen und auch schauspielerisches Talent zu beweisen: Zwei Tuba-Spieler wurden beim „Hochzeitsmarsch“ zum Brautpaar, die Trompeter tauschten Ihre Instrumente gegen Gartenschläuche und die Flötistinnen machten es sich bei einem Gläschen Sekt in der ersten Reihe bequem. Das vergnügte Publikum dankte den großen Aufwand des Abends anschließend mit Standing Ovations, und nach einer weiteren Zugabe endete das Konzert gegen 22.30 Uhr. Wer dieses tolle musikalische Ereignis verpasst hat, hat am 29. Oktober noch einmal die Gelegenheit: Die Wiesbadener Taunusmusikanten präsentieren sich in der evangelischen Kirche in Wallau „Konzärtlich(er)“ mit vielen neu einstudierten Stücken.