„Very british“: Ein märchenhafter Abend

„Very british“: Ein märchenhafter Abend
„Very British!“ – unter diesem Motto luden die Wiesbadener Taunusmusikanten am 13. Mai zu einem ganz besonderen Konzert in das Bürgerhaus Delkenheim ein. Der Termin genau eine Woche nach der Krönung von Charles III. lässt die Vermutung aufkommen, das wäre geschickt geplant, doch reichen die Vorbereitungen für dieses Konzert zurück in das Jahr 2020. Da war noch keine Rede von einem Thronwechsel in London, aber dafür leider viel die Rede von Corona; und so musste das Konzert um drei Jahre verschoben werden. Nach anspruchsvollen Vorbereitungen, größtenteils unter besonderen organisatorischen Gegebenheiten, war es aber jetzt nun soweit: „Very British – Melodien aus und über England, Schottland und Irland“ konnten endlich erklingen.
 
Eigens zu diesem musikalischen Programm hatten die Wiesbadener Taunusmusikanten eine weitere Märchengeschichte geschrieben. Bereits beim letzten Konzert im Jahr 2018 konnte das Publikum das aufregende Leben von Prinzessin, Prinz und Drache verfolgen. Nun folgte die Fortsetzung der Geschichte: Der König von England ist verschwunden, vielleicht sogar verstorben? Seine Tochter, die Prinzessin, hat daraufhin auf dem Weg zum Thron einige Hindernisse zu überwinden. Im Wechsel mit den Orchester-Stücken wurde die Geschichte mit verteilten Rollen aus den Reihen der Musikerinnen und Musiker vorgetragen, und so wurde dem Publikum ein besonderes musikalisches Hörspiel dargeboten.
 
Bereits bei der Ankunft wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer auf das Thema des Abends mit einem kleinen Gastgeschenk, bestehend aus schottischem Shortbread und English Breakfast Tea, eingestimmt. Schnell war der Saal des Bürgerhauses in Delkenheim bis auf den letzten Platz gefüllt.
 
Den Anfang machte die Erwachsenen-Bläserklasse „B-NOW“, die erst im Frühjahr 2022 gegründet wurde. 20 Musikerinnen und Musiker lernen seit etwa einem Jahr ein Blasinstrument und gleichzeitig das Zusammenspiel in einem Orchester. Nun stand der erste Auftritt auf dem Programm, und diese Herausforderung nahmen die Nachwuchs-Musikerinnen und -Musiker mit großer Freude und gleichzeitig viel Lampenfieber an. Mit „Majestic March“ und dem „Sebastian-Choral“ gelang Ihnen unter der Leitung von Maren Pauler ein großartiger Einstieg in das Konzert, und viel Applaus belohnte die Probenarbeit der letzten Monate.
 
Anschließend übernahm das Hauptorchester der Wiesbadener Taunusmusikanten unter der Leitung von Karsten Schindler die Bühne, die mit 80 Quadratmetern auf drei Ebenen gerade so genug Platz bot. Die von den Sprecherinnen und Sprechern sehr stimmungsvoll vorgetragene Geschichte der Prinzessin bei ihrem Kampf um den Thron wurde von dem Orchester untermalt von bekannten Melodien wie „Crocodile Rock“, „The Lord of the Dance“ oder „Baker Street“. Aber auch Original-Kompositionen für sinfonisches Blasorchester standen auf dem Programm ebenso wie fulminante Filmmusik aus „Braveheart“ oder verschiedenen James Bond-Filmen und traditionelle irische Volkslieder.
 
Passend zum guten Ausgang der Geschichte erklang zum Ende des Konzerts „God save the ‚Queen‘“, ein Arrangement für sinfonisches Blasorchester, das von der Hymne Großbritanniens zu den großen Hits der Gruppe „Queen“ überleitet. Mit stehenden Ovationen feierten die Zuschauerinnen und Zuschauer die tolle Leistung beider Orchester, und ohne eine Zugabe konnte der Abend nicht enden. Mit „Hey Jude“, das von beiden Orchestern gemeinsam vorgetragen wurde, verabschiedeten sich die über 50 Musikerinnen und Musiker und luden das Publikum noch einmal zum Mitklatschen und Mitsingen ein. Nach zweieinhalb Stunden märchenhafter Unterhaltung und mit großem Applaus ging ein großartiger Abend zu Ende. Die lange und herausfordernde Vorbereitungszeit hatte sich wahrlich gelohnt!
 
Doch damit war das musikalische Wochenende noch nicht vorbei: Bereits am Folgetag führten die Wiesbadener Taunusmusikanten den großen Festzug auf dem Nauroder Äppelblütefest an. Mit beschwingten Rock- und Popnummern wurde den zahlreichen Zuschauern ordentlich eingeheizt. Im Anschluss an den Umzug spielten die Musikerinnen und Musiker noch ca. anderthalb Stunden auf der Eventbühne ein bunt gefächertes Programm mit Rock-, Pop-, Swing-, Dixie- und Schlager-Nummern, bevor sie sich mit zwei Zugaben vom begeisterten Publikum verabschiedeten.
 
 
 

Hier zur Einstimmung unser Hörspiel (Teil 1) samt Interview: