Edelfäule für die Spätlese, Taunusmusikanten für die Stimmung

Edelfäule für die Spätlese, Taunusmusikanten für die Stimmung

Am Samstag den 14.6. trafen sich die Wiesbadener Taunusmusikanten um 19.30Uhr auf dem Parkplatz des Bürgerhaus Delkenheim. In Kolonne wollte der Verein in das 45 Minuten entfernte Guldental aufbrechen.
Als vor Monaten die Winzerkapelle Guldental zum Freundschaftsspiel einlud wusste noch keiner so recht wo wir eigentlich hinmussten. Kurzum: Guldental liegt zwischen den südlichen Ausläufern des Hunsrücks und gehört dem Landkreis Bad Kreuznach an.
Egal, wer nach Frankreich zum Musik machen fährt, der findet auch den Weg dorthin. So setzte sich ein tapferer Autokorso in Bewegung. Vorher wurde noch die großen Pläne geschmiedet: „Wer führt an? Ein auffälliges Auto muss am Schluss fahren….“ Gegen jegliches besseres Wissen durften unsere ersten Trompeten die Kolonne anführen und auch das Schlusslicht bilden. „Auf die A60 musste es gehen und von da an ist alles ausgeschildert!“ So sprach es, unser Dirigent und zweiter Vorsitzender Karsten Schindler. Spätestens an der Ausfahrt nach Wiesbaden-Biebrich ging das Kolonne fahren in die Hose. Was soll auch dabei herauskommen, wenn das Hohe Blech, die in Proben zu schnell sind, als Führer über deutsche Autobahnen heizen, wenn ein verzweifelter Rhythmiker, der öfters zu langsam ist, hinterher fährt. Naja, irgendwie kamen dann doch noch alle Musiker pünktlich zum Brunnenfest in der „Schönsten Weinbaugemeinde“ an.

Da die Taunusmusikanten quasi als Hauptakt zur besten Spielzeit von 21.30 Uhr – 23.00 Uhr gebucht waren, konnte man noch in Ruhe dem Musikverein Biebertal lauschen, um dann pünktlich die Bühne zu besetzen. Vom 1. Vorsitzenden der Winzerkapelle Guldental, Heiko Koch, wurden wir stimmig begrüßt und mit dem Motto des Abends vertraut gemacht: „Habt einfach Spaß, dann haben wir auch Spaß!“. So ein Motto kam uns natürlich gelegen, auch wenn von der 2.000 Seelen Gemeinde nur ca. 150 Guldentaler sich vor die Tür getraut hatten. Lag es an der EM oder an dem schlechten Wetter? Wir wussten es nicht, aber wir hatten vorsorglich so ziemlich alle Kracher, die unser Repertoire hergibt, eingepackt. Los ging es mit „Everybody needs somebody“ und von da an wurde das Beste aus den 50ern, 60ern und 70ern des vergangen Jahrhunderts dem Publikum geboten. Vom Abba-Medley über „Dream a little Dream of me“ bis zu dem Beatles-Klassiker „Hey Jude“, der den Biebertaler Musikern sowie den Einheimischen so zugesprochen hat, dass man den Hit ganze drei Mal spielen durfte. Natürlich war es für die Taunusmusikanten eine Ehrenpflicht festzustellen, ob in der: „zweitgrößten Weinbaugemeinde mit 377Hektar bestockter Rebfläche im Weinbaugebiet der Nahe“ auch Quantität mit Qualität einher geht. Eine Verkostung des edlen Saftes zeigte sofort: Hier konnte allgemeine Zustimmung gefunden werden! Doch nicht nur in flüssiger Form, nein auch das Gastronomische soll hier nicht unerwähnt bleiben. Die Speisekarte ließ mit allerlei Gegrilltem und kleinen Naschereien optisch wie geschmacklich keine Wünsche offen. Aber was konnte man den anders erwarten wenn ein Johann Lafer in Guldental seine Kochschule betreibt. Ob jetzt natürlich Herr Lafer oder die Guldentaler selbst für den bleibenden lukullischen Eindruck gesorgt haben, sei dahin gestellt.

Zusammengefasst konnten die Taunusmusikanten wieder mal zu einem wunderschönen Fest beitragen, dass von der Winzerkapelle Guldental stimmig organisiert wurde. Leider war es entgegen des Wetterberichtes sehr kalt, was schade für das Fest war. Aber die Taunusmusikanten konnten auch hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen und freuen sich auf den Gegenbesuch der Winzerkapelle.